31. Oktober 2012

Kongresszentrum des Sportforums Berlin















Dieser Sichtbetonbau gehört zum Sport- und Kongresszentrum des Sportforums Berlin in Hohenschönhausen und wurde der Architektur nach Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger Jahre in der DDR für den SC Dynamo Berlin gebaut. Während die restlichen Gebäude und Anlagen weiterhin in Betrieb sind, wird das Kongresszentrum wohl seit einigen Jahren nicht mehr vom Sportforum genutzt. Von 2007 bis 2008 war es Kulisse für die kaum bekannte Sat. 1-Serie „GSG9 - Ihr Einsatz ist ihr Leben“ , was die merkwürdige Aufschrift „Isolierstation“ an der Tür zur Großküche erklärt, außerdem lassen sich noch Veranstaltungsplakate und Kongressunterlagen aus den Jahren bis 2007 finden. Auf der Seite „modernruins.de“ kann man auf den Aufnahmen erkennen, wie es dort noch vor einigen Jahren ausgesehen hat, inzwischen ist auch hier viel zerstört oder gestohlen worden.


25. Oktober 2012

Säuglings- und Kinderkrankenhaus Weißensee













Im Berliner Raum eine der bekanntesten Ruinen, einfach zu finden, frei zugänglich und nicht bewacht, entsprechend heruntergekommen sieht sie leider auch schon aus. 1911 wurden die Gebäude als erstes kommunale Kinderkrankenhaus in Preußen mit einem modernen angeschlossenen Kuhstall und einer Molkerei zur Versorgung der Kinder eröffnet, erhielt noch 1987 einen Anbau mit einer Reihe kleiner Krankenzimmer und wurde Anfang 1997 geschlossen. Der ehemalige Park des Geländes, das sich inzwischen wohl in Besitz eines privaten Investors befindet, ist verwildert und zu einem Wald ausgewachsen, was es auch schwer macht, die Löcher im Boden zu erkennen, von denen die Metallabdeckungen entfernt wurden.

16. Oktober 2012

Kaserne Krampnitz II














Zu sehen ist unter anderem das aus mehreren großzügigen Räumen bestehende Offizierskasino mit der Deckenrosette aus Glasmosaik, in der vor wenigen Jahren noch ein inzwischen verschwundener Kronleuchter hing und das zum Teil zu sowjetischen Zeiten  mit russischen Propaganda-Wandbildern versehen wurde.
Meinungsverschiedenheit herrscht im Internet über die Authentizität des Adler-und-Hakenkreuz-Emblems, oft tendiert die Meinung dahin, es handele sich um ein Requisit der hier gedrehten Filme. Dazu läßt sich feststellen, dass es sich um ein aufwändig gestaltetes und kleinteiliges Deckenfresko, ähnlich der Kasinorosette,  aus vor allem silber- und goldfarbenen Glasmosaiksteinchen handelt, das perfekt in der es umgebenen Kassettenstuckdecke sitzt und sich in einem Gebäude mit imposantem Eingangsbereich, möglicherweise ein höheres Verwaltungsgebäude, befindet. Adler und Hakenkreuz sitzen auf einem Tatzenkreuz, dem Hoheitszeichen der Wehrmacht, auf, in den Ecken sitzen vier kaum mehr erkenntliche Hakenkreuze; es ist wenig glaubhaft, wenn auch möglich, dass Filme, die es mit den historischen Tatsachen nicht so genau nehmen, oder auch, wie „Mein Führer“ von Dani Levy, bewußt kostengünstig gehalten wurden, sich diesen Detail- und Zeitaufwand für ein paar Sekunden Film gemacht hätten. Möglicherweise wurde es von den Sowjets einfach abgedeckt oder überstrichen und später für Dreharbeiten wieder freigelegt.


12. Oktober 2012

Kaserne Krampnitz I





















Selten findet man wohl einen Ort, in dem nationalsozialistische und sowjetkommunistische Gestaltung so zusammenfließen wie in der von 1937 bis 1939 als Kavallerie- und Panzertruppenschule erbaute Kaserne Krampnitz, die die zu klein gewordene Kavallerieschule in Hannover ersetzte. Die genaue Anzahl der Einrichtungen auf dem 120 Hektar großen Gelände läßt sich schwer abschätzen, es lassen sich aber mindestens 70 bis 80 Gebäude und Fundamentreste zählen. Von 1945 bis zu ihrem Abzug Anfang der Neunziger wurde die Kaserne von der Sowjetarmee benutzt, die das Gelände durch einige Plattenbauten ergänzen ließ. Seit 1994 liegt das Gelände brach, der jetzige Eigentümer und die Stadt Potsdam sind sich über die weitere Nutzung nicht ganz einig; einige der ehemaligen Familienhäuser für Offiziere wurden offensichtlich von dem Gelände getrennt und sind heute Einfamilienwohnhäuser. Markant ist der ehemalige Haupteingang mit dem knapp 50 Meter hohen Wachturm und dem sich dahinter anschließenden Offizierskasino –  im nächsten Post zu sehen – in dem aufgrund seiner Architektur und  Einrichtung Filmsequenzen von „Enemy at the Gates“, „ Mein Führer“ und „Inglorious Basterds“ gedreht wurden.